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unserer Burschenschaft
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Riga Hauptstadt von Lettland 26.9. -
Auf der Suche nach neuen Reisezielen und Eindrücken kamen meine Familie (inzwischen sind alle über 18) und ich darauf ein verlängertes Wochenende in Riga zu verbringen. Die einfließenden Motive waren unterschiedlich und recht komplex. Was mich betrifft, so freute ich mich darauf eine ehemalige Sowjetrepublik zu besuchen, da ich es trotz meiner Ossi-
Verschiedene Billig-
– wir bekamen nur noch Plätze bei der lettischen Airline AIRBALTIC. Buchung von Flug und
Hotel liefen allerdings so unkompliziert, wie für ein Wochenendtrip Berlin-
zum Schengenraum, damit genügt ein Personalausweis für die Reise. Erstaunt stellten wir im
Hinflieger sitzend fest, daß niemand unsere Ausweispapiere geprüft hatte. Das machte das
Personal auf dem Rückflug mit mehrmaligen ID-
Die Stadt fühlt sich nur im ersten Moment groß an. Einmal unterwegs erwandert man sich das
übersichtliche Terrain mit Hilfe des kostenlosen Stadtplanes (vom Hotel mitgegeben) schnell.
Über historische Gebäude etc. informiere man sich am Besten in den einschlägigen Reiseführern
und das besser schon vor Reiseantritt. Eine kleine Tour mit der Touri-
Zentrum vermittelt innerhalb 1,5 h mit Hilfe eines deutschen Audioführers einen kleinen Überblick
(Abfahrt vorm Riga-
Überraschung. Z.B. die, daß das Preis-
Hier ist man schon in Europa angekommen. Nur in Einzelfällen bemerkt man, daß der Blick für die
Feinheiten hier und da noch nicht so ganz da ist (z.B. Pizzaboden mit Ketchup bestreichen), was
dann aber mit dem (niedrigen) Preis korreliert. Trotzdem ist der Wille respektable Leistung zu
zeigen unübersehbar – auch bei den preiswerteren Angeboten. Teurere Restaurants trumpfen
verläßlich mit adäquater Leistung auf. So hatte ich am letzten Abend im Ribs&Rock ein
unfassbar gutes Hüftsteak auf dem Teller, wie ich es mir, selbst beim besten Willen, nicht selbst
hätte besser machen können.
Interieur und Ausstattung von Restaurants, Cafes und Pubs sind immer gewitzt perfektioniert,
häufig mit eigener, liebevoller Handarbeit. Wer Ideen für neue Gastronomie in Deutschland sucht,
dem sei Riga wärmstens empfohlen. Bestimmte Gedanken werden einfach konsequent zu Ende
gedacht, z.B. wenn in einem Pub 7 (in Worten: Sieben !) Flach-
In einem Reiseführer wurde von einer besonders hohen Zahl heimischer Biersorten geschwärmt. In den Restaurants beginnt sich allerdings auch die aus Deutschland bekannte Bier-
Fast überall gibt es sinnvollerweise Unisex-
Das Angebot für Einkäufe (z.B. Kleidung) unterscheidet sich im Markensektor kaum von dem deutscher Großstädte. Eine maximierte Ansammlung von Markengeschäften findet man im Galerija Centrs. Allerdings kann man am Rand der Altstadt in den Markthallen, wenn man bereit ist qualitative Abstriche hinzunehmen, sehr billig einen gewissen Grundbedarf abdecken. Diese Hallen in Nähe des Bahnhofes bieten dabei wahrscheinlich ein ehrliches Bild vom aktuellen Lettland, wobei es durchaus etwas unsauberer aussieht als z.B. auf dem grenznahen Markt in Swinemünde (PL).
Viel netter und feiner geht es da beim Michelmarkt zur Herbstsonnenwende auf dem Platz am Dom zu. Gleichzeitig findet hier auch das Mohrrübenfestival statt. Wie alles, was innerhalb der Grenzen der Altstadt passiert, ist es fremd und interessant, zugleich entspricht es jedoch westeuropäischen Ansprüchen.
Für einen Touri macht es bei einem so kurzen Aufenthalt nur wenig Sinn sich weit aus der Altstadt hinaus zu wagen. Ein interessanter Grund dazu ist jedoch der Rigaer Fernsehturm auf der Haseninsel, mitten im Fluß gelegen. Dafür sollte man sich ein Taxi nehmen. Unser Fahrer war auch gern bereit auf uns zu warten, was uns sehr entgegen kam. Außer dem Fernsehturm (1986 gebaut, 386m hoch) und einer minimalistischen, offensichtlich noch aus der Sowjetzeit stammenden Bebauung an seinem Fuß, scheint die Insel weitestgehend naturbelassen. Neben einem kleinen Flohmarkt im Grünen und wenigen Spaziergängern und noch weniger Turmbesuchern war hier nichts los. Der von einer französischen Firma in einen der drei schrägen Pfosten eingebaute Fahrstuhl fährt leider nicht ganz bis oben, sondern hält auf der unteren Ebene in 97m Höhe. Auf der dreieckigen geschlossenen Plattform gibt es viel Platz (z.B. für ein Restaurant, das hoffentlich bald wieder von einen neuen Investor eingerichtet wird), in unserem Fall kaum Besucher und sogar eine Toilette. Durch die hohen Fenster hat man, insbesondere bei Sonnenschein und klarer Sicht, einen wundervollen Blick auf die Stadt. Auf der gegenüberliegenden Seite verliert sich der Blick über den unendlichen Weiten lettischer Wälder.
Bei den Recherchen vor unserer Abreise fiel auf, daß auf den meisten Riga-
Ein trotz Sonnenschein immer bedrohlich, häßlich und grau wirkender Gebäudeklumpen (der "Schwarze Sarg") ist das Museum der Okkupation Lettlands. Mir als Burschenschafter hat hier die konsequente, kompromißlose Gleichstellung von faschistischem und sowjetischem Terror besonders gut gefallen.
"Wohin geht`s bitte zum Kommunismus ?" – diese aufschlußreiche Frage von Gesine Lötsch (Parteivorsitzende DIE LINKE am 3.1.2011) und die halbherzigen Abwiegelungen ihrer Parteifreunde auf den heftigen Aufschrei nicht-
Im Gegensatz zum links-
Kommunistische Symbole (wie Hammer und Sichel, Roter Stern oder die Hymne der Sowjetunion) sind in Ungarn (seit 1994), Lettland und Litauen (seit 2008), Polen (seit 2009), Moldawien (seit 2012) als verfassungsfeindlich verboten.
Eine weitere in Deutschland undenkbare politisch-
Wenn man weiß, daß jedes Jahr anläßlich des "Marsches für das Leben" (zuletzt ca. 3000 Teilnehmer im September 2012) bei schweren Auseinandersetzungen mit gewaltbereiten und gewalttolerierenden Linken und Grünen das Gegenmotto "1000 Kreuze in die Spree" oder auch „Gegen1000Kreuze“ lautet und diese sich jedes Jahr brüsten (dürfen) diese religiösen Symbole tatsächlich gestohlen und zerstört zu haben, dann kann man nur den Hut ziehen vor dem Klima echter politischer Toleranz in Lettland.
Das Freiheitsdenkmal scheint mit seiner zentralen Lage und die Stadt überragend, die tiefe Verwurzelung des Freiheitsgedankens in den Letten zu repräsentieren. Nur wenige Meter entfernt, quasi in seinem Schatten, liegt die Deutsche Botschaft.
Neben dem Freiheitsdenkmal gibt es einen übersichtlichen, gepflegten Park. Er folgt dem die Altstadt begrenzenden Stadtkanal auf dessen beiden Seiten.
Ein Tipp für Verliebte: in der Nähe des Denkmals gibt es eine kleine Brücke, auf der regelmäßig Trauungen durchgeführt werden. Im Gitter der Brücke befinden sich hunderte Vorhängeschlösser, die von Paaren angebracht wurden. Liebevolle Gravuren und Aufschriften erinnern auf z.T. sehr alten Schlössern an glückliche Tage. Schätze, daß es ganz gut ankommt im richtigen Moment im Angesicht seiner Liebsten ein präpariertes Vorhängeschloss (der Bügel darf nicht zu klein sein) aus der Tasche zu ziehen.
Empfehlenswert ist auch die etwa 1-
Unser Hotel "Royal Square" liegt so zentral, wie überhaupt möglich, im Stadtkern. Freitag-
Bei unserer Abfahrt schrieb ich emotionsvoll ins Gästebuch, daß ich mir wünschen würde, man würde diese Bande geteert und gefedert aus der Stadt jagen. Das musste sein.
Beim nächsten Mal werden wir von Anfang an mittels Leihwagen unseren Aktionsradius deutlich erweitern. "Jurmala" – der Strand Rigas und das Aerodium in Sigulda sind schon fest eingeplant..
Und wie immer nehme ich mir vor, den nächsten Aufenthalt rechtzeitig und detaillierter zu planen ...
N U N Q U A M R E T R O R S U M !
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