Auf der Reeperbahn Nachts um halb eins
Aus Feuer ward der Geist erschaffen
Dort Saaleck, hier die Rudelsburg
Es blies ein Jäger wohl in sein Horn
Im schwarzen Walfisch zu Askalon
Schwört bei dieser blanken Wehre
Sind wir vereint zur guten Stunde
Stimmt an mit hellen hohen Klang
Stoßt an ! Greifswald soll leben
Student sein, wenn die Veilchen blühen
Vom Barette schwankt die Feder
Wahre Freundschaft kann nicht wanken
Wildgänse rauschen durch die Nacht
Wütend wälzt sich einst im Bette
Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen
N U N Q U A M R E T R O R S U M !
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Aus Feuer ward der Geist geschaffen
1. Aus Feuer ward der Geist geschaffen,
drum schenkt mir süßes Feuer ein!
Die Lust der Lieder und der Waffen,
die Lust der Liebe schenkt mir ein,
der Trauben süßes Sonnenblut,
das Wunder glaubt und Wunder tut!
2. Was soll ich mit dem Zeuge machen,
dem Wasser ohne Saft und Kraft,
gemacht für Frösche, Kröten, Drachen
und für die ganze Würmerschaft?
| :Für Menschen muss es frischer sein;
drum bringet Wein und schenket Wein!:|
3. O Wonnesaft der edlen Reben!
O Gegengift für jede Pein!
Wie matt und wässrig fließt das Leben,
wie ohne Stern und Sonnenschein,
wenn du, der einzig leuchten kann,
nicht zündest deine Lichter an!
4. Es wären Glauben, Liebe, Hoffen
und alle Herzensherrlichenkeit
im nassen Jammer längst ersoffen
und alles Leben hieße Leid,
wärst du nicht in der Wassernot
des Mutes Sporn, der Sorge Tod.
5. Drum dreimal Ruf und Klang gegeben!
Ihr frohen Brüder, stoßet an:
Dem frischen, kühnen Wind im Leben,
der Schiff und Segel treiben kann!
Ruft Wein, klingt Wein und aber Wein!
und trinket aus und schenket ein!
6. Aus Feuer ist der Geist geschaffen,
drum schenkt mir süßes Feuer ein!
Die Lust der Lieder und der Waffen,
die Lust der Liebe schenkt mir ein,
der Trauben süßes Sonnenblut,
das Wunder glaubt und Wunder tut!
Ernst Moritz Arndt 1817
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
S.342