Auf der Reeperbahn Nachts um halb eins
Aus Feuer ward der Geist erschaffen
Dort Saaleck, hier die Rudelsburg
Es blies ein Jäger wohl in sein Horn
Im schwarzen Walfisch zu Askalon
Schwört bei dieser blanken Wehre
Sind wir vereint zur guten Stunde
Stimmt an mit hellen hohen Klang
Stoßt an ! Greifswald soll leben
Student sein, wenn die Veilchen blühen
Vom Barette schwankt die Feder
Wahre Freundschaft kann nicht wanken
Wildgänse rauschen durch die Nacht
Wütend wälzt sich einst im Bette
Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen
N U N Q U A M R E T R O R S U M !
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Beim Rosenwirt am Grabentor
1. Beim Rosenwirt am Grabentor
des Abends um halb sechs
den Hammer schwingt der Wirt empor
und schlägt den Zapfen ex!
Das schlurrt und glurrt aus feuchter Nacht
vom Spundloch in die Kann´
ei seht, wie´s Antlitz jedem lacht
jedwedem Zechersmann:
: Bierlein rinn! Bierlein rinn!
Was nutzen mir die Kreuzerlein, wenn ich gestorben bin! :
2. Bei Rosenwirt im Stüberl drin
da sitzt ein junges Blut
die schmucke, schlanke Kellnerin
war ihm noch gestern gut
Doch heute ist sie durchgebrannt
fahr wohl, du falsche Hex´
Der Bursch kehrt sein Gesicht zur Wand
und summt um halber sechs:
: „Bierlein rinn! Bierlein rinn!
Was nutzen mir die Kreuzerlein, wenn ich gestorben bin!“ :
2. Beim Rosenwirt am Eichentisch
da thront ein braver Greis
die Wangen rot, die Augen frisch
die Haare silberweiß!
Schlug ihm gleich manchen großen Plan
das Schicksal schnöd entzwei
um halber sechs schlägt auch wer an
der Alte brummt dabei:
: „Bierlein rinn! Bierlein rinn!
Was nutzen mir die Kreuzerlein, wenn ich gestorben bin!“ :
4. Beim Rosenwirt am Grabentor
da blüht ein fein Gewächs
das heben wir im Glas empor
schon abends um halb sechs.
Wir heben es gar emsig hoch,
wir leeren´s auf den Grund -
um Mitternacht da klingt es noch,
schallt´s noch von Mund zu Mund:
: „Bierlein rinn! Bierlein rinn!
Was nutzen mir die Kreuzerlein, wenn ich gestorben bin!“ :
5. Und schlägt mir einst der Sensenmann
den Nagel auf die Truh´,
rast ich von harter Lebensbahn
in kühler Grabesruh:
dann schwingt bekränzt den Becher mir,
dem müden Wandersmann,
der euch gelehrt den Spruch zum Bier,
und hebet also an:
: „Bierlein rinn! Bierlein rinn!
Was nutzen mir die Kreuzerlein, wenn ich gestorben bin!“ :
Melodie: Otto Lob 1896 Text: Julius Rudolf Gspandl 1896
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
S.386