Auf der Reeperbahn Nachts um halb eins
Aus Feuer ward der Geist erschaffen
Dort Saaleck, hier die Rudelsburg
Es blies ein Jäger wohl in sein Horn
Im schwarzen Walfisch zu Askalon
Schwört bei dieser blanken Wehre
Sind wir vereint zur guten Stunde
Stimmt an mit hellen hohen Klang
Stoßt an ! Greifswald soll leben
Student sein, wenn die Veilchen blühen
Vom Barette schwankt die Feder
Wahre Freundschaft kann nicht wanken
Wildgänse rauschen durch die Nacht
Wütend wälzt sich einst im Bette
Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen
N U N Q U A M R E T R O R S U M !
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Student sein
1. Student sein, wenn die Veilchen blühen
das erste Lied die Lerche singt,
der Maiensonne junges Glühen
triebweckend in die Erde dringt
Student sein, wenn die weißen Schleier
vom blauen Himmel grüßend weh´n:
: das ist des Daseins schönste Feier !
Herr, laß sie nie zu Ende geh´n. :
2. Student sein, wenn die Humpen kreisen,
in lieberschloss´nem Freundesbund
von alter Treue bei den Weisen
der Väter jauchzt der junge Mund.
Student sein, wenn die Herzen freier
auf der Begeist`rung Höhe stehn.
: Das ist des Lebens schönste Feier !
Herr, laß sie nie zu Ende geh´n. :
3.Student sein, wenn zwei Augen locken
ein süßer Mund verschwiegen küßt,
daß jählings alle Pulse stocken,
als ob im Rausch man sterben müßt´.
Student sein, in der Liebe Morgen,
wenn jeder Wunsch ein frommes Flehn:
: Das ist das Leben ohne Sorgen !
Herr, laß es nie vorübergeh´n. :
4. Student sein, wenn die Hiebe fallen
im scharfen Gang, der selbstgewählt
im blut´gen Aneinanderprallen
der Mut sich für das Leben stählt.
Student sein, wenn dein einzig Sorgen,
ob fest und tapfer du wirst stehn:
: An deines Leben Wagemorgen
Herr laß die Zeiten nie vergeh´n. :
5. Student sein, wenn im Abendschatten
dein Weg sich sacht schon niederneigt,
von West die Schar der Wolkenschatten
schon vor das Blau des Tages steigt.
Student sein, wenn der Sang verklungen,
der deinem Lenz einst Flügel lieh
: und jung du trotzdem mit den Jungen
dann war es recht, dann stirbst du nie. :
Melodie: Otto Lob 1906 Text: Josef Buchhorn 1906
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
S.294