Auf der Reeperbahn Nachts um halb eins
Aus Feuer ward der Geist erschaffen
Dort Saaleck, hier die Rudelsburg
Es blies ein Jäger wohl in sein Horn
Im schwarzen Walfisch zu Askalon
Schwört bei dieser blanken Wehre
Sind wir vereint zur guten Stunde
Stimmt an mit hellen hohen Klang
Stoßt an ! Greifswald soll leben
Student sein, wenn die Veilchen blühen
Vom Barette schwankt die Feder
Wahre Freundschaft kann nicht wanken
Wildgänse rauschen durch die Nacht
Wütend wälzt sich einst im Bette
Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen
N U N Q U A M R E T R O R S U M !
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Sind wir vereint zur guten Stunde
1. Sind wir vereint zur guten Stunde,
wir starker deutscher Männerchor,
so dringt aus jedem frohen Munde
die Seele zum Gebet hervor;
denn wir sind hier in ernsten Dingen
mit hehrem, heiligem Gefühl;
: drum muss die volle Brust erklingen
ein volles, helles Saitenspiel. :
2. Wem soll der erste Dank erschallen ?
Dem Gott, der gross und wunderbar
aus langer Schande Nacht uns allen
in Flammenglanz erschienen war;
der unsrer Feinde Trotz zerblitzet,
der unsre Kraft uns schön erneut
: und auf den Sternen waltend sitzet
von Ewigkeit zu Ewigkeit. :
3. Wem soll der zweite Wunsch ertönen ?
Des Vaterlandes Majestät !
Verderben allen, die es höhnen !
Glück dem, der mit ihm fällt und steht !
Es geh, durch Tugenden bewundert,
geliebt durch Redlichkeit und Recht,
: stolz von Jahrhundert zu Jahrhundert,
zu Kraft und Ehren ungeschwächt ! :
4. Das dritte, deutsche Männer Weide
am hellsten soll´s geklungen sein !
Die Freiheit heißet deutsche Freude,
die Freiheit führt der deutschen Reih´n;
für sie zu leben und zu sterben,
das flammt durch jede deutsche Brust;
: für sie um hohen Tod zu werben
ist deutsche Ehre, deutsche Lust. :
5. Das vierte -
die Hände und die Herzen hoch ! -
es lebe alte deutsche Treue,
es lebe deutscher Glaube hoch !
Mit diesen wollen wir's bestehen,
sie sind des Bundes Schild und Hort;
: fürwahr, es muss die Welt vergehen,
vergeht das feste Männerwort ! :
6. Rückt dichter in der heilgen Runde
und klingt den letzten Jubelklang !
Von Herz zu Herz, von Mund zu Munde
erbrause freudig der Gesang !
Das Wort, das unsern Bund geschürzet,
das Heil, das uns kein Teufel raubt
: und kein Tyrannentrug uns kürzet,
das sei gehalten und geglaubt. :
Ernst Moritz Arndt 1815
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
S.188